Ein Teil Kareliens gehört zu Finnland, der andere zur Russischen Föderation – Karelien ganz im Norden Europas, beherbergt fünf Ethnien: Russen, Finnen, Wepsen, Samen und Karelier.
Die Landschaft ist geprägt von über 25.000 Flüssen und über 60.000 Seen – Wald und Wasser soweit das Auge reicht. Man könnte fast vermuten hier gäbe es mehr Seen als Einwohner. Fisch bestimmt auf jeden Fall den Speiseplan der verhältnismäßig wenigen Menschen, die hier leben. Er wird wie alle bäuerlichen Speisen in Karelien traditionell auch in Tontöpfen zubereitet. Der delikate Fisch Stint -Korjuschka- wird aus dem bekannten Ladogasee, dem größten See Europas gefangen. Er riecht kurioserweise nach frischer Gurke. Welche Orte und Sehenswürdigkeiten sich für eine Rundreise durch Karelien anbieten, erfahren Sie hier!
Vom modernen Petrosawodsk zur historischen Holzarchitektur
Wer Karelien also erschmecken und entdecken möchte, beginnt dies am besten in der Hauptstadt Petrosawodsk. Um Ufer des Onegasee, dem zweitgrößten See Europas, lässt sich herrlich durch die Universitäts- und Kulturstadt flanieren. Hier findet man nicht nur Erholung, sondern auch zahlreiche Kunstobjekte und Museen. Ein Abstecher auf die nahegelegenen Kischi-Insel ist ein Muss. Die dort in rauher Natur erbaute Verklärungskirche aus Holz mit ihren 22 Kuppeln ist architektonisch absolut einmalig. Sie wirkt zusammen mit anderen Holzbauten wie die Kulisse aus einem archaischen Fantasyfilm.
Die Samen: Eines der letzten Urvölker Europas
Ganz an der finnischen Grenze, auf der Halbinsel Kola, trifft man auf eines der letzten Urvölker Europas, die Samen, Saamen oder auch Sami genannt. Finnische Mythen über das Gotterreich Kalavala und die Rentierzucht prägen daher auch Karelien. Es sind noch ungefähr 2000 russische Sami die rund um das Zentrum Lovozero leben. Trotz schwieriger Bedingungen und Einflüsse versuchen sie, ihre Traditionen zu bewahren und sogar neu zu beleben.
Shungit – eine hochwirksamer Heilstein aus Karelien
Eine weitere Seltenheit befindet sich unter der Erde Kareliens. Tiefschwarz und hochwirksam soll er sein – der Shungit. Er ist ein Heilstein aus Karelien, der weltweit nur hier vorkommt. Das Mineral aus der Zeit des Präkambriums wird in Minen gefördert. Er besitzt besondere Molekülstrukturen, Kohlenstoff-Fullerene, die als stärkste Antioxidantion überhaupt wirken sollen. In Russland wird er unter anderem zur Aufbereitung von Wasser eingesetzt. Er soll u.a. auch Entzündungen hemmen und vor elektromagnetischer Strahlung schützen.
Beste Reisezeit für Karelien
Wer sich weiter durch die Seenlandschaft Kareliens bewegt, sollte immer auf eine Mückenattacke gefasst sein. Das viele Wasser bietet herrliche Bedingungen für die kleinen Blutsauger und Insektenschutz ist daher nicht nur Kür sondern Pflicht. Die optimale Reisezeit liegt etwa zwischen Mitte Juli bis Mitte August, dann ist das milde kontinentale Klima optimal für eine Tour.
An der bärenreichen finnisch-russischen Grenze in Karelien … Eine Reise mit intensiven Kennenlernen der karelischen Lebensweise!