Zum pazifischen Feuerring auf der Halbinsel Kamtschatka gehört der Vulkan Tolbatschik. Nach 36 Jahren Schlaf brach er im Jahr 2012 erneut aus. Dabei wurden große Mengen Asche bis zu drei Kilometer weit in die Luft katapultiert. Aus Spalten ergossen sich Lavaströme, die aus der Unterwelt über 100 bis dahin noch unbekannte, kostbare Mineralien freigaben: darunter auch Cryptochalcit, Melanarsit und Kononovit.
Wanderung auf Mars und Mond
Der Tolbatschik besteht genauer genommen aus gleich zwei großen Vulkanen ganz unterschiedlichen Typus. Der Ostry Tolbatschik ist ein 3682 Meter hoher Schichtvulkan, der mit dem 3085 Meter hohen Schildvulkan Plosky Tolbatschik zusammengewachsen ist. Beide Vulkane sind mit etwas alpiner Erfahrung besteigbar. Ihre Häupter erheben sich majestätisch über der Wolkendecke, gesäumt von vielen kleinen Mini-Vulkankratern.
Der Tolbatschik ist ein richtiger Komplexvulkan, dessen Erkundung sich unbedingt lohnt. Auf dem Mars und Mond zugleich kann man hier spazieren gehen: auf knirschenden Aschewiesen, brüchigen Lavakegeln und weiten Schnee-und Gletscherfeldern. Zwischen Juni und August ist die beste Reisezeit dafür, wenn die Temperaturen um die 28 Grad erreichen und das Wetter milder spielt.
Toter Wald zwischen mächtigen Lavakegeln
Am Fuße der aktiven Vulkane im Nationalpark Kljutschewskoi wird man auch dem Toten Wald begegnen. Bei einem Großausbruch im Jahr 1975 umflossen die frischen Lavaströme die riesigen am Vulkan Tolbatschik gelegenen Waldbestände und brachten allen Pflanzen den Tod. Noch bis heute bietet sich den Wanderern hier ein krasser Anblick auf einen riesigen Friedhof mit knorrigen, aschfarbenen Baumtoten. Aber auch hier, wie überall, kehrt das Leben langsam zurück – mit ersten Flechten und Pflänzchen auf dem kargen Boden.
Rundreisen durch Kamtschatkas Vulkangebiet
Eine der schönsten Naturrundreisen, die den Plosky Tolbatschik einschließt, führt von der Awatscha-Bucht mit Bootstour und Basar zum Goreli-Hochplateau entlang des Vulkans Viljutschinskij mit Steinbirkenwäldern. Vom Vulkankessel aus geht es ins Innere des Mutnowski.
Anschließend fährt man zum Vulkan Awatschinski, besucht das Kosakendorf Kosyrewsk und die Hochtundra, erwandert die Edelweiß-Wiese und bricht anschließend zu einer Exkursionsfahrt zum Tolbatschik-Lager auf, um von dort aus die faszinierende Gegend des Vulkansusbruchs und der Nebenkrater zu erkunden. Ambitionierte können den Tolbatschik an diesem Punkt auch besteigen. Weitere sibirische Dörfer, wildromantische Täler und Vulkane lassen sich auch noch in diese Rundreise einreihen …
Der Tolbatschik am Ende der Welt … die schönsten Reiseziele werden in diesen abwechslungsreichen Rundreisen zusammengestellt!