Die verhältnismäßig kleine Republik Tuwa im Süden Russland grenzt im Süden an die Mongolei und im Osten an das Altai-Gebirge. Kein Wunder also, dass man sich hier auch so fühlt. Hier werden die kulturellen und landschaftlichen Einflüsse der Mongolei sehr deutlich spürbar. Wüste, Taiga und weite Steppen prägen das Land und ein Volk, das seit Jahrhunderten nomadisch lebt – teilweise auch heute noch.
Wenn der durchdringende Klang einer Rahmentrommel die Luft zum vibrieren bringt, befindet man sich mitten in der besonderen Kultur der exotischen Tuwiner. Sie sprechen eine alttürkische Sprache, die kein anderer versteht und leben zwischen den Welten. Schamanismus hat hier Tradition. Es gibt in über 500 Schamanen und Schamaninnen. Regelmäßig wird über Rituale, Tänze und Gesänge mit der geistigen Welt kommuniziert. Man bittet um Heilung oder beschwört Hilfsgeister für eine erfolgreiche Jagd.
Bewusstseinserweiterung durch Kehlkopfgesang
Typisch in Tuwa ist der Kehlkopfgesang, eine Art des Obertongesangs. Durch eine besondere Gesangtechnik werden dabei über den Kehlkopf und die Zungenwurzel Obertöne generiert. Sie führen beim Singenden und auch beim Zuhörer zu bewusstseinserweiternden und heilsamen Zuständen.
Rentiere und Kamele sind Nachbarn
Tuwas Hauptstadt ist Kysyl. Hier lebt ein Drittel der insgesamt nur 300.000 erdverbundenen Einwohner Tuwas. Hier gibt es noch vergleichsweise viel zu sehen, denn in den restlichen Weiten des Landes entdeckt man am Horizont vor allem Eines: Nichts. So weit und flach ist das Land in einigen Bereichen.
Und es ist das einzige Land in dem sowohl Wüstentiere wie Kamele und Polartiere wie Rentiere gemeinsam zuhause sind.
6000 Schmuckstücke aus reinem Gold
Bekannt geworden ist Tuwa auch durch durch den Fund eines archeologischen Teams. Im Jahr 2001 entdeckten die Wissenschaftler einen „den Schatz von Tuwa“, der den Grabfunden in Ägypten in nichts nachsteht. Ein 2500 Jahre altes skythisches Fürstengrab beherbergte über 6000 wertvolle Schmuckstücke aus reinem Gold. Sie verweilen nun unter strengster Bewachung im Nationalmuseum in Kysyl.